Mindelheimer Klettersteig - ältester Klettersteig in den Allgäuer Alpen

Der Mindelheimer Klettersteig liegt zwischen der Mindelheimer- und der Fiderepasshütte. Er wurde 1975 von der DAV-Sektion Mindelheim errichtet. Der im Fels fast durchgehend versicherte Steig führt über die drei Schafalpenköpfe und kann in beide Richtungen begangen werden. Über teils schrofig, plattigem und zerklufteten Fels führt die Ferrata bis auf 2320m. Tiefe und weite Blicke sind somit garantiert. Er sollte nur von gut trainierten, absolut trittsicheren und schwindelfreien Bergsteigern angegangen werden.

Zustieg:
Von der Hütte ca. 1h / vom Tal aus ca. 3h bis zum Einstieg vom Klettersteig.

Ausrüstung:
Komplette Klettersteigausrüstung, Helm und genügend Proviant. Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sind Voraussetzung!

Mindelheimer Klettersteig entspricht modernsten Standards

MÜNCHEN. Einer der bergsteigerischen Höhepunkte der Allgäuer Alpen ist wieder im Top-Zustand. Nach der Komplettsanierung durch die DAV-Sektion Mindelheim ist der Mindelheimer Klettersteig bei Oberstdorf wieder begehbar. Durch die hohe Besucherzahl in den letzten 30 Jahren und durch Witterungseinflüsse wurde eine Instandsetzung notwendig. Dafür hat der Deutsche Alpenverein (DAV-Sektion Mindelheim und Hauptverein) 40.000 Euro investiert. Unterstützung erhielt der Verein dabei von der Versicherungskammer Bayern, welche für die Sanierung 25.000 Euro zur Verfügung stellte. Am 22. August 2007 wurde der Klettersteig im Rahmen einer Pressekonferenz mit anschließender Begehung offiziell wieder eröffnet.

Sanierungsmaßnahmen

Im Zeitraum von 1973 bis 1975 errichtete die DAV-Sektion Mindelheim den Klettersteig über die Schafalpenköpfe in den Allgäuer Alpen. Dafür wurden 71 Drahtseile, 184 Tritteisen und 121 U-Bügel im Fels verankert. Diese Sicherungen wurden nun , rund 30 Jahre später, erneuert. Dazu wurden 400 Haken und 900 Meter Drahtseil verwendet. Außerdem wurden Orientierungstafeln aufgestellt und Sicherungsseile mit Nummern versehen, damit jeder Kletterer im Notfall in der Lage ist, seine genaue Position durchgeben zu können. Für die Sanierungsarbeiten wurde eine Firma beauftragt. Es waren 7 Helfer im Einsatz, die rund 540 Arbeitsstunden leisteten.
Um die rund fünf Wochen andauernden Reparaturarbeiten durchführen zu können, wurde mit einem Helikopter das benötigte Material auf den Berg geflogen.

Mit den abgeschlossenen Arbeiten wird der DAV dem Trend gerecht, dass immer mehr Bergsportler das Klettersteiggehen neu entdecken. Doch auch wenn der Steig zwischen der Fiderepass-Hütte und der Mindelheimer Hütte nun den neuesten Standards entspricht, sind Unfälle nie ausgeschlossen.

Ständiger Sanierungs- und Betreuungsaufwand

Wasserschäden, Muren, Lawinen, Sturmschäden und Erosion – das sind die größten Probleme, mit denen die wegebetreuenden Sektionen des Deutschen Alpenvereins alljährlich konfrontiert werden. Gemeinsam mit dem Hauptverein bringen die Sektionen pro Jahr zwischen 1 und 2,5 Millionen Euro für notwendige Instandhaltungsmaßnahmen auf. Da sich diese Summen nicht allein aus Mitgliedsbeiträgen finanzieren lassen, ist der Verein auch auf die Unterstützung von außen angewiesen. Neben staatlichen Stellen sind dies vor allem Partner aus der Wirtschaft, die zum Teil materielle Unterstützung in Form von Ausrüstung, Werkzeugen oder Material zur Verfügung stellen, zum Teil aber auch beachtliche finanzielle Leistungen erbringen.

Geschichte des Klettersteigs

  • 1921 bereits hatte der damalige Erste Vorsitzende Franz Xaver Abt die Idee, als Gegenstück zum "Heilbronner Weg" einen Höhenweg über die Schafalpköpfe zu bauen.
  • Beschluss der Mitgliederversammlung zum Bau. Bis zur Verwirklichung sollten aber noch über 50 Jahre vergehen.
    1971 greift Erster Vorsitzender Willi Schielle die Idee wieder auf und erkundet zusammen mit Hüttenreferent Hans Keller die bestmögliche Route.
  • 1972 ist die Planung abgeschlossen. Die Referenten Hauser und Leitersdorfer des DAV-Hauptausschusses beurteilen die vorgesehene Route überaus positiv und stellen einen bedeutenden Zuschuss in Aussicht.
  • 1973 bis 1975: Bau des Klettersteiges mit Bügeln, Stiften, Leitern, Brücken und Sicherungsseilen durch eine Spezialistengruppe aus Warth im Lechtal. Einweihung des neuen Weges 1975.
  • Zwischen 1980 und 1990 war der Klettersteig mehrmals Ziel von Sabotageakten
  • 2007 komplette Sanierung (mit großzügiger Unterstützung durch die Versicherungskammer Bayern)

Partnerschaft für mehr Sicherheit – Versicherungskammer Bayern und DAV

Seit 1997 arbeiten DAV und Versicherungskammer Bayern gemeinsam daran, Wege und Steige in den Alpen sicherer zu machen. In diesem Zeitraum konnte der Deutsche Alpenverein Zuschüsse der Versicherungskammer Bayern in Höhe von über 700.000 Euro an die wegesanierenden Sektionen auszahlen. Im gesamten Alpenraum wurden für diese Gelder Wanderwege, Klettersteige und zum Teil auch Kletterrouten saniert. Eine Tafel zu Beginn und zum Ende der sanierten Wege sowie kleine Hinweisschilder unterwegs weisen auf die Zusammenarbeit hin.

Kontakt:
DAV Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Andrea Händel
089/14003-94
andrea_haendel@alpenverein.de

"Hey Leute...

...warum macht Ihr eigentlich immer so ein Theater wegen dem bisschen Klettern!"